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Bei gesunden Menschen verlaufen Kuhpocken recht harmlos.
Die Infektion mit Kuhpocken kann unterschiedlich stark ausgeprägt verlaufen, eine gesunde Person zeigt meist deutlich weniger Symptome, als ein Mensch mit bestehendem Immundefekt. Durchschnittlich zehn Tage nach der Infektion treten die ersten Anzeichen der Krankheit auf, rund um die Infektionsstelle entwickeln sich Pocken und Bläschen, welche sich im schlimmsten Fall über den ganzen Körper ausbreiten können. Von einer Infektionsstelle wird gesprochen, wenn das Virus durch eine Verletzung in den Körper gekommen ist. Die meisten Ansteckungen funktionieren auf diese Weise, der Betroffene wird von einem erkrankten Tier verletzt und zeigt nach der Inkubationszeit selbst Symptome der Kuhpocken. Besonders riskant ist der Kontakt mit Ratten und anderen Nagetieren, da diese als Überträger gelten. Die Kuhpocken können jedoch auch von anderen Tieren übertragen werden, Katzen erkranken vergleichsweise häufig an der Infektion, da sie infizierte Nagetiere verspeisen.
Die Krankheit heilt innerhalb von fünf Wochen fast immer selbstständig aus.
Infiziert sich ein Mensch mit Kuhpocken, ist mit einer Erkrankungsdauer von durchschnittlich fünf Wochen zu rechnen. Innerhalb dieses Zeitraums verläuft die Infektion in unterschiedlichen Stadien, während zu Beginn nur der Hautausschlag auf eine Erkrankung hinweist, können sich im Verlauf Fieber und Schmerzen einstellen, die symptomatisch behandelt werden können. Die Pocken beginnen im Verlauf der Infektion einen starken Juckreiz auszulösen, welcher von den Patienten als unangenehm empfunden wird. Dieser Reiz lässt sich durch die Verwendung von zinkhaltigen Salben deutlich lindern, eine zweiwöchige Anwendung ist in den meisten Fällen ausreichend. Am Anfang der Infektion sondern die Pusteln ein wässriges Sekret ab, hieraus lässt sich auch eine Probe für die Untersuchung im Labor gewinnen. Im Verlauf der Erkrankung trocknen die Pusteln und Blasen aus, zurück bleibt eine Kruste, die nach spätestens fünf Wochen selbstständig abfällt. Kuhpocken heilen meist folgenlos aus, allerdings bleiben durch die Pocken Narben zurück, welche mit der Zeit verblassen und nur noch undeutlich zu erkennen sind.
Bindehautentzündung im Verlauf der Kuhpockeninfektion möglich.
Sehr viele Patienten, welche wegen Kuhpocken medizinisch betreut werden, entwickeln im Verlauf der Erkrankung eine Bindehautentzündung. Die Ursache hierfür ist häufig Augenreiben, auf diese Weise wird der Erreger ins Auge eingebracht und sorgt dort für eine Infektion. Die Bindehautentzündung lässt sich mit Augentropfen relativ schnell in den Griff bekommen. Entsteht eine bakterielle Infektion des Auges, ist die Gabe von antibiotischen Augentropfen notwendig, um Komplikationen zu verhindern. Bereits bei ersten Beschwerden im Bereich des Auges sollte bei einer bestehenden Kuhpockeninfektion der Arzt informiert werden, da eine schnelle Behandlung das Risiko von Komplikationen mildert.
Schwerer Krankheitsverlauf bei immuninkompetenten Personen.
Menschen mit vorhandener Immunschwäche leiden oftmals unter einem deutlich schwereren Krankheitsverlauf, der Organismus hat Schwierigkeiten mit der selbstständigen Bekämpfung des Virus. Es kann im Verlauf der Infektion zu hohem Fieber und starken Kopf- sowie Gliederschmerzen kommen, mitunter wird die Behandlung im Krankenhaus notwendig. Ein besonderes Risiko geht von einer parallelen bakteriellen Infektion aus, welche sich hauptsächlich bei immungeschwächten Personen ausbildet. In diesem Fall ist die sofortige Gabe von Antibiotika angezeigt, um Komplikationen wie Organversagen oder eine Blutvergiftung zu vermeiden. Bei strenger, ärztlicher Überwachung und rechtzeitiger Medikamentengabe haben aber auch Menschen mit bestehender Immunschwäche gute Chancen, die Infektion mit Kuhpocken folgenlos zu überstehen.